Hawaii verbietet bestimmte Sonnencremes

Das jetzt verabschiedete Gesetz tritt am 1. Januar 2021 in Kraft. Der Gesetzestext ist bereits jetzt online einsehbar. Dort wird das Verbot von diversen Sonnencremes damit begründet, dass die Chemikalien Oxybenzon und Octinoxat wachsende Korallen töten, bestehende Korallen ausbleichen und auch „genetische Schäden bei Korallen und anderen Meeresorganismen“ bewirken. Rund 14.000 Tonnen Sonnencreme landen Schätzungen zufolge jedes Jahr im Meer. Wo besonders viele Touristen sind – wie in Hawai’i mit seinen rund neun Millionen Besuchern jährlich – ist der Schaden im Meer besonders deutlich.

 

 

Octinoxat und Oxybenzon

Das Problem sehen Wissenschaftler vor allem in zwei Inhaltsstoffen: Octinoxat und Oxybenzon, beide in Hawaii nun verboten. Sie werden in vielen Sonnencremes als UV-Filter benutzt, sollen die Ultraviolettstrahlung der Sonne davon abhalten, die Haut des Menschen zu schädigen. „Diese Chemikalien sind inzwischen überall in der Natur zu finden, von der Arktis bis hin zu abgelegenen Korallenriffen im Südpazifik. Man findet sie in Delfinen, Eiern von Wildvögeln, vielen Fischen, die wir essen, und in Korallen“, sagte der Forscher Craig Downs vom Haereticus-Labor in Virginia.

Mögliche Folgen der Chemikalien im Meer können demnach zum Beispiel Korallen­bleiche oder Schäden am Erbgut von Fischen oder Korallen sein. „Auch andere Chemikalien in Sonnencreme können Schäden verursachen, aber die Forschung ist noch ziemlich jung und es ist noch nicht viel veröffentlicht worden“, sagte er. Natürlich sind die Chemikalien in Sonnencremes nicht die einzige Gefahr für Meere und Korallenriffe – aber Experten hoffen, dass dieses Problem sich einfacher in den Griff bekommen lässt als beispielsweise der Klimawandel und die Verschmutzung durch Abwässer oder Plastikmüll.

 

 

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